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Künftig frei

Ich laufe durch die Räume der Ausstellung. Ringsum Monitore, die Kunst flirrt. Einer ist kaputt. Die Künstlerin daneben sagt mir, dass es gut sei. Technik versagt, das gehört dazu. Mir gefällt er auch, der dunkle Bildschirm. Am Ende des Rundgangs wartet ein Film, der alles noch einmal zeigt: eine Leinwand voller Monitore. Er ist nicht aktuell, das Versagen der Technik fehlt. Draußen scheint die Sonne und ich bin froh, draußen zu sein. Hier waren Computer Thema und Gegenstand. Anderswo sind sie es nicht - und schleichen sich trotzdem ein. Multimedia, Geflimmer, führende Kopfhörerstimmen und so weiter. Das soll alles ins Internet, ins Fernsehen, auf die DVD-Grabbeltische. Es soll zu mir kommen durch die Leitungen. Ich gehe nicht mehr hin. Kopien füllen keinen Ort mit Leben. Ich überlege, ob Kunstvandalen Bildschirme einschlagen. Wahrscheinlich nicht.